Was ist Scrum?

Seit mir das erste Mal Scrum in einer Session auf einem Barcamp begegnet ist, bin ich fasziniert von der Art und Weise, wie man mit dieser Methode im Unterricht arbeiten kann. Im Team zu denken und zu handeln war und ist eines meiner zentralen Anliegen und erklärtes Ziel in jedem Unterricht, sei es in den Naturwissenschaften, im Sport oder in Ethik. Die sogenannten Scrum-Werte Engagement, Fokus, Offenheit, Respekt, Transparenz und Mut sind Werte, die für alle Schüler:innen gleich gültig sind.

Gleichwohl bin ich jemand, der frei von Dogmen ist, der über den Tellerrand blickt und aus der Zeit als Streetworker und nun als Lehrer genau weiß, dass eine Methode immer an die Zielgruppe angepasst werden muss und nicht alles für jeden passt.

Die Methode Scrum stellt einen Rahmen, in dem die Schüler:innen eigenverantwortlich und frei arbeiten können. Ein Rahmen, mit Hilfe dessen sie viele positive Erfahrungen in Teamwork, Produktentwicklung, der Zerlegung von Aufgaben und Zielen in Arbeitsschritte und zum Beispiel auch der Übernahme von Verantwortung sammeln können.


„Scrum ist ein leichtgewichtiges Rahmenwerk, welches Menschen, Teams und Organisationen hilft, Wert durch adaptive Lösungen für komplexe Probleme zu generieren.
Kurz gesagt fordert Scrum, dass ein:e Scrum Master:in ein Umfeld fördert, in dem

  1. ein:e Product Owner:in die Arbeit für ein komplexes Problem in ein Product Backlog einsortiert;
  2. das Scrum Team aus einer Auswahl dieser Arbeit innerhalb eines Sprints ein wertvolles
    Increment erzeugt;
  3. das Scrum Team und dessen Stakeholder:innen die Ergebnisse überprüfen und für den nächsten Sprint anpassen;
  4. diese Schritte wiederholt werden.

Scrum ist einfach. Probiere es so aus, wie es ist, und finde heraus, ob seine Philosophie, Theorie und Struktur dabei helfen, Ziele zu erreichen und Wert zu schaffen. Das Scrum‐Rahmenwerk ist absichtlich unvollständig und definiert nur die Teile, die zur Umsetzung der Scrum‐Theorie erforderlich sind. Scrum baut auf der kollektiven Intelligenz der Personen auf, die es anwenden. Anstatt den Menschen detaillierte Anweisungen zu geben, leiten die Regeln von Scrum ihre Beziehungen und Interaktionen.“

(Ken Schwaber & Jeff Sutherland, Der Scrum Guide, November 2020, CC BY-SA 4.0)